Fette

Fette

 
 
 

Fette haben im Organismus viele nützliche Funktionen. Als Strukturelemente sind sie am Aufbau der Zellmembranen beteiligt. Als Organfett (Nieren, Herz, Unterhautfettgewebe) erfüllen sie spezielle Aufgaben und stellen z.B. bei den Nieren einen mechanischen Schutz dar. Auch das Unterhautfettgewebe ist ein schützendes Polster und isoliert den Organismus nach außen gegen Kälte und Wärme. Als Depotfett bietet es eine konzentrierte Energiequelle, das mehr als doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Eiweiß liefert. Allein aus diesen Gründen kann und sollte das Fett nicht gänzlich aus der Nahrung gestrichen werden. Der Glaube, eine erhöhte Aufnahme von Fett mache Fett, ist längst überholt. Heute kennt man die wahre Bedeutung der Fettsäuren hinsichtlich einer gesunden Ernährung sowie für die Reduktion von Körperfett. Der Körper verbrennt ineffizient körpereigenes Fett, wenn von außen zu wenig zugeführt wird, eher im Gegenteil versucht er zusätzliches Fett zu speichern. Bei einer ausreichenden und vor allem qualitativ hochwertigen (bestehend vor allem aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren) Fettzufuhr baut der Körper effizient und langfristig körpereigene Fettpolster ab.

Allerdings muß die Fähigkeit zur Mobilisierung der Fettenergie durch entsprechendes Training speziell trainiert werden. Eine weitere wichtige Aufgabe der Fette ist ihre Funktion als Träger fettlöslicher Vitamine (Vitamine A, D, E, K). Zu den Fetten gehören die gesättigten Fette tierischer Herkunft, welche zum größten Teil gemieden werden sollten, die ungesättigten, bevorzugt zu finden in pflanzlichen Nahrungsmittel und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren dienen der Gesunderhaltung und einem geregelten Stoffwechselablauf des Körpers und sollten vornehmlich verzehrt werden. Von allergrößter Wichtigkeit ist die Linolsäure (Distelöl) und Linolensäure (Leinöl), welche der Organismus nicht selber herstellen kann. Erst durch eine ausreichende Zufuhr dieser beiden Fette wird der Fettabbau effektiv mobilisiert und der Muskelerhalt gefördert; besonders während Reduktionsdiäten ist es wichtig eine ausreichende Menge dieser Fette zu konsumieren. Die darin enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind deshalb so wichtig für eine einwandfreie Funktionalität der Organe, weil sie nicht selber vom Körper hergestellt werden können und somit von der Nahrungszufuhr abhängen. Die Ernährung der Eskimos belehrt uns in dieser Hinsicht eines besseren und soll uns verdeutlichen, daß der Verzehr gesunder Fette nicht unbedingt Fett macht. Eskimos ernähren sich ausschließlich von stark fetthaltigen Fischen wie Makrelen, Seelachs und Hering, welche zum Großteil mehrfach ungesättigte Fette enthalten. Trotzdem sind sie nicht dicker als Menschen, die weniger Fett zu sich nehmen und leben vor allem wesentlich gesünder.

1g Fett liefert dem Körper 9,3kcal, also mehr als doppelt so viel im Vergleich zu Kohlenhydraten und Proteinen. Durchschnittlich werden, abhängig von der jeweiligen Lebensart- und weise, 30-50% der Kalorienzufuhr pro Tag an Fetten, zumeist gesättigte Fettsäuren, konsumiert. Dieser Anteil ist als erheblich zu hoch anzusehen und sollte primär aus gesundheitlichen und sekundär aus ästhetischen Gründen reduziert werden. Das Optimum für eine Leistungsernährung sollte bei 15% der täglichen Fettaufnahme, bezogen auf die Kalorienzufuhr, liegen. Somit werden zum einen gesundheitliche Risiken vermieden und zum anderen wichtige Funktionen, wie z.B. die Versorgung des Körpers mit fettlöslichen Vitaminen, erfüllt.
 

 

Pflanzliche und tierische Fette

 

Pflanzliche Fette

MUF (g)*

Cholesterin (mg)

Safloröl (Distelöl)

75,0

-

Leinöl

72,0

-

Sonnenblumenöl

63,0

-

Erdnußöl

31,0

-

Margarine

24,8

-

Kokosfett

1,8

-

Tierische Fette

MUF (8g)*

Cholesterin (mg)

Gänseschmalz

10,0

100

Schweinschmalz

10,0

100

Rindertalg

3,3

100

Butter

2,7

240

 

* mehrfach ungesättigte Fettsäuren

 

Insbesondere sollte bei der täglichen Fettzufuhr auf sog. versteckte Fette geachtet werden, da sie wesentlich am Fettaufbau beteiligt sind. Meist ist die Unwissenheit über Vorkommen sowie Menge dieser versteckten Fette der Grund dafür, daß mit der Nahrung aufgenommenes Fett als Körperfett gespeichert wird. Eine Eliminierung dieser Fette ist der erste Schritt zu einer gesunden Ernährung.
 

 

Nahrungsmittel mit versteckten Fetten

 

Fleisch- und Wurstwaren Eier
Käse Panierte Speisen             
Kuchen, Torten Pfannkuchen
Schokolade Pommes Frites
Nüsse Mehlspeisen

 

Ebenso sollte die Cholesterinproblematik nicht übertrieben werden. Die Angst mit einer cholesterinreichen Ernährung den Cholesterinspiegel zu erhöhen, ist nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen unbegründet. Der körpereigene Cholesterinspiegel unterliegt einem umfangreichen Regelmechanismus des Körpers und wird kaum durch die externe Nahrungsaufnahme beeinflusst. Trotz allem sollten stark cholesterinhaltige Lebensmittel gemieden werden, da sie zu anderen Nebenwirkungen, wie z.B. Arteriosklerose führen können, welche sich langfristig nachteilig auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit bemerkbar machen. Maximal 1g Fett pro kg Körpergewicht und Tag sollte eine Richtlinie für eine ausreichende Fettaufnahme sein. 2/3 davon sollten durch mehrfach ungesättigte Fette abgedeckt werden.

 

Die Fetttheorie

 

Die Zeiten ändern sich! Auf die Fettproblematik gibt es eigentlich keine trefflichere Aussage. Früher wurde Fett als dickmachender Nährstoff verteufelt und gemieden wie kein anderer Nahrungsbestandteil. Sogar heute noch empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) eine fettarme und kohlenhydratreiche Kost, um Körperfett abzubauen und ein gesünderes Leben zu führen. Diese Empfehlung mag für den Normalbürger, der sich üblicherweise mit viel Fett in Kombination mit Kohlenhydraten ernährt, zutreffen. Die Betonung liegt hierbei auf „in Kombination“. Normalerweise besteht eine typische Hauptmahlzeit aus Kohlenhydraten wie Pommes, Bratkartoffeln, mit Sahnesoße überbackene Nudeln in Kombination mit fettem Fleisch. Diese Kombination ist der „richtige Weg“, um dem Körper die Schleusen für eine effiziente Fetteinlagerung zu öffnen, jedoch nicht, um Fett abzubauen, geschweige denn gesund zu leben. Aufgrund dieser Gewohnheiten empfiehlt die DGE eine kohlenhydratreiche, aber fettarme Kost. Unter Berücksichtigung der üblichen „deutschen“ Nahrungszufuhr mag diese Empfehlung auch stimmen, denn kohlenhydratreiche Lebensmittel haben bedingt durch ihren geringen Fettanteil eine niedrigere Energiedichte und damit eine wesentlich größere Masse als fetthaltige. Als Beispiel könnte man Kartoffeln nennen. Würde man diese ohne jeglichen Zusatz (Soßen etc.) verzehren, könnte man bei einer Zufuhr von 500 kcal etwa 700g gekochte Kartoffeln zu sich nehmen, was den Hunger auf jeden Fall stillen würde, aber geschmacklich nicht jedem zusagen würde. Gibt man den Kartoffeln nun noch eine „deftige“ Sahnesoße hinzu, können bei identischer Kalorienaufnahme nur noch 100-200g Kartoffeln verzehrt werden. Das Essen schmeckt zwar, doch es macht nicht satt. Eine Verlagerung der Nahrungszusammensetzung von Fetten zu Kohlenhydraten kann hier Abhilfe schaffen und gesündere Essgewohnheiten erbringen.

Kurzum: „Nicht Fett mach Fett, sondern in Kombination mit Kohlenhydraten!“ Durch den Blutzuckeranstieg einer kohlenhydratreichen Mahlzeit, wie bereits in der Insulintheorie erläutert, welche zu bestimmten Zeiten gewünscht ist, steigt der Insulinspiegel an. Wird nun gleichzeitig auch Fett konsumiert, öffnet das Insulin als seine Hauptaufgabe die Schleusen zu den Zellen, nämlich den Fettzellen. Die Kohlenhydrate und die damit verbundene Insulinausschüttung ebnen den Weg für die weitere Fetteinlagerung. Die leckere Torte nach einem üppigen kohlenhydratreichen Essen ist der „richtige Weg“ zu einer Fettzunahme.

Die Atkins-Diät belehrt uns in dieser Hinsicht eines Besseren, denn durch eine reichliche Aufnahme von Fett bei gleichzeitigem Kohlenhydratverzicht ist eine Fettspeicherung eigentlich kaum möglich. Gleichwohl ich die Atkins-Diät aufgrund ihrer extremen Ansichten resp. Richtlinien nicht vertrete, kann man dennoch die richtigen Schlüsse daraus ziehen. In einer Diät sollte es demnach nicht vornehmlich darum gehen das Nahrungsfett einzusparen, sondern den Kohlenhydratanteil der Nahrung zu reduzieren. Die Fettzufuhr sollte konstant hoch gehalten werden (abhängig vom Körpergewicht zwischen 40-80g pro Tag), um dem Körper auch während Diätphasen genügend Energie zur Verfügung zu stellen und fettlösliche Vitamine effizient aufzunehmen. Kohlenhydrate sollten nur gezielt zur Aufladung verzehrt und weitgehend reduziert werden. Hierbei kann ich erneut auf die Pendeldiät verweisen, die ich seit Jahren mit Erfolg verfolge. Generell reduziere ich meine Kohlenhydrataufnahme in Diätphasen um die Hälfte, also auf 250g pro Tag (im Wochenschnitt). In den letzten 8 Wochen vor einem Wettkampf reduziere ich diese Menge wiederum auf etwa 150-200g. Eine Woche vor dem Wettkampf versuche ich sämtliche Kohlenhydratquellen von meinem Ernährungsplan zu streichen, wechsele vollkommen auf Pute, um die Muskulatur vor der kommenden Aufladephase zu entladen. Dieses Vorgehen erhöht im Anschluss die Aufladefähigkeit der Muskulatur und führt zu einer noch größeren Zellvoluminisierung. Also verfolge ich generell nur kurz vor einem Wettkampf die Grundlagen der Atkins-Diät; dennoch nehme ich niemals unter 100g KH pro Tag zu mir. Schwere Athleten haben generell Probleme bei der Durchführung der Atkins-Diät, da durch den Kohlenhydratentzug Energie beim Training fehlt. Leichtere Athleten können damit aber erfolgreich sein. Deshalb ist die Atkins-Diät einen Eigenversuch wert, gleichwohl ich sie aufgrund der gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch den hohen Fettkonsum nicht langfristig empfehle.

 

Omega-Fettsäuren

 

Diese Fettsäuren sind für den Körper, wie bereits erwähnt, elementär, da er sie nicht selber herstellen kann und deshalb von einer exogenen Zufuhr abhängig ist. In Diätphasen nimmt die Zufuhr dieser wichtigen Fettsäuren weiter zu, da durch sie der Stoffwechsel aufrecht gehalten werden kann, mit dem Ziel eine konstante Fettverbrennung über eine lange Dauer zu erreichen. Distelöl, Leinöl und Fischölkapseln sind perfekte Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäurelieferanten und sollten bevorzugt verzehrt werden. Ich nehme täglich 2 Esslöffel Distelöl und 1 Esslöffel Leinöl zu mir. In Diätphasen ergänze ich diese Fettzufuhr zusätzlich noch um 9g Fischölkapseln. Das ganze Jahr über nehme ich additiv noch Lecithingranulat zu mir, um meine tägliche Fettzufuhr qualitativ aufzuwerten. Darauf ist jedoch zu achten, daß Pflanzenöl nicht zum Braten zu verwenden, sondern vornehmlich Salaten, Shakes oder dem Essen nach der Zubereitung hinzuzugeben. Wenn man dennoch beim Braten nicht darauf verzichten möchte, sollte man nur Distelöl verwenden und dieses erst nach dem die Pfanne heiß geworden ist in diese geben und anschließend sofort das zu bratende Essen. Die Befürchtung durch eine Mehraufnahme die Fettsäuren als Fettgewebe zu speichern ist unbegründet, da dies aufgrund ihrer Struktur fast ausgeschlossen ist. Bevor diese als Fettgewebe eingelagert werden, werden sie für eine Stoffwechselerhöhung genutzt, welche wiederum die Fettverbrennung weiter erhöht.

 

Im nachfolgenden Artikel werden die aktuellsten Erkenntnisse sowie Richtlinien beim Umgang, Verzehr und Menge hinsichtlich Fett erläutert. Er macht deutlich, wie wichtig Fett für die Gesunderhaltung sowie für die allgemeine Leistungsfähigkeit ist und zeigt, daß eine drastisch fettreduzierte Ernährung, wie sie fürher häufig beobachtet wurde, keinerlei Vorteile bringt:

 

Fette - Infos und Vor- und Nachteile

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