Night Of Champions

Night Of Champions
- Bericht aus eigener Sicht -



Bildergalerie
(70 Photos)



14.09. - 17. September 2006
Wettkampfgewicht: 125,0 kg
Contest weight: 275,0 lbs
2. Platz - $12,000 Preisgeld



Nach einer 8-wöchigen Aufbauphase konnte ich mein Körpergewicht auf bis über 143kg "hochschrauben", um für genügend Spielraum für die kommende Reduktionsdiät auf die Night Of Champions zu sorgen. Woche für Woche konnte ich mein Körpergewicht um ca. 1kg reduzieren und alles verlief nach Plan. Am Ende der Diät hatte ich 130kg und entwässert auf der Bühne nach einer mehr oder weniger langen Zeit ohne Flüssigkeit (...ich schmecke noch heute die Trockenheit in meinem Mund...) stand ich mit 125kg auf der Bühne.
Nach einem 8-stündigen Flug kamen wir (Harald Hoyler, Jürgen Drescher, Ina und ich) in New York an und fühlten uns dementsprechend gerädert. Das Schlafen im Flugzeug ist so gut wie unmöglich und wenn man es trotzdem versucht, wird man schnell einsehen müssen, dass es mit knapp 40kg Übergewicht in den Sitzen, die für ein Durchschnittsgewicht von 75kg konzipiert wurden, ein unmögliches Unterfangen ist. Wenn man dann doch für ca. 3,5 Minuten "weggeratzt" ist, wird man mit brutaler Gewalt von irgeneindeiner unfreundlichen Flugbegleiterin (ehem. Stewardess genannt) und ihrem Essenswagen, der so breit wie der Flur ist, mit einem heftigen Stoss gegen die Schulter unsanft geweckt. Gleichwohl ich eine Diät hinter mir hatte, waren die Sitze dennoch viel zu klein...
 


Aber na ja, was soll man machen, wenn man zur Minderheit gehört, muss man sich anpassen, auch wenn es unmöglich scheint.
Am Flughafen angekommen, dachte ich: "...schnell ein Taxi suchen und so schnell es geht ins Hotel, die Beine hochlegen, entspannen und mit dem Kohlenhydratladen weitermachen..." Einfach gedacht, nur unmöglich so schnell umzusetzen, denn ein Taxi zu finden, war gar nicht so leicht. Nach langem Warten und Suchen fanden wir endlich ein Taxi und handelten einen Festpreis von $49 aus. Das war ein grosser Fehler, wie sich später herausstellte. Ein kleiner Tipp von mir: Solltet Ihr irgendwann einmal in New York sein und mit dem Taxi fahren, handelt niemals einen Festpreis aus, es sei denn Ihr seid lebensmüde oder habt Lust auf eine Magenverstimmung. Denn Festpreis bedeutet für den Taxifahrer: "Je schneller ich fahre, desto schneller bekomme ich mein Geld und desto schneller kann ich den nächsten Kunden befördern!"

Über den Wolken


Aussicht aus dem Hotelzimmer

Und genau mit einer solchen Einstellung wurden wir auch befördert. Rote Ampeln oder Überholverbot waren für den Taxifahrer tabu, ebenso andere Autofahrer, die rigoros überholt wurden, ob es möglich war oder nicht, meistens ging es dann doch..., mit Zentimeterarbeit. Nach dieser 60-minütigen Taxifahrt während der Rush Hour war mir speiübel und ich war um die Erkenntnis reicher, dass alles möglich ist, alles!!! Auch wenn die Strassen noch so voll sind, gibt es immer einen Weg, auch wenn dieser jegliche Strassenregeln missachtet und andere in Lebensgefahr bringt. Also merkt Euch: Besteht nicht auf einen Festpreis, oder Ihr besteht darauf und habt eine üble Zeit in einem achterbahnähnlichen New Yorker Taxi... Viel Spaß!!!
Im Hotel angekommen, war natürlich kaum noch an Laden zu denken, ich hatte erst einmal mit meiner Übelkeit zu kämpfen. Aber Beine hochlegen war drin, besser als gar nichts. Nach einer kurzen Verschnaufzeit konnte ich mir dann doch noch 200g Früchtemüsli reinschaufeln und dann ging es schon ab zur Hotelbesichtigung. Wir residierten im Mariott Marquis am Times Square direkt in Manhatten, ein Hotel vom Feinsten, welches keine Wünsche offen lässt, was man natürlich auch am Preis erkennen konnte: $399 pro Nacht. Puuhhh kann ich nur sagen, zum Glück zahlt Wayne alles... :-) Die unteren Bilder können nur einen Bruchteil der Athmosphäre wiedergeben, welche im Hotel zu spüren war...


Auf dem Photo rechts ist das berühmte drehende Restaurant direkt über dem Times Square zu sehen, welches im obersten Stockwerk des Mariott Marquis zu finden ist. Am ersten Abend waren wird dort alle gemeinsam essen, wenn man es so nennen kann... Es ist auf jeden Fall sehenswert, jedoch gebe ich Euch den Rat, dort nicht zu essen, es sei denn Ihr habt ein paar hundert Dollar locker und wollt diese mit aller Gewalt für ein paar spärrliche Gerichte ausgeben, von denen Ihr nie und nimmer satt werdet..., ein waschechter Body schon mal gar nicht. Nach 11/2 Stunden essen und noch total ausgehungert ging es dann wieder ins Hotelzimmer, wo es mit dem Müsliladen weiterging. Obwohl ich kein Müsli mehr sehen konnte, versuchte ich mir dennoch noch einige Portionen zu geben, was aber trotzdem für meine Verhältnisse nicht ausreichte, wie es sich später herausstellte.

Das drehende Restaurant im Mariott Marquis


Sight Seeing in New York

Am nächsten Tag (Freitag, den 15.09) nutzten wir die Zeit, um New York ein wenig zu besichten (zum 2. Mal nach dem Aufenthalt im April diesen Jahres) und für einige Schnappschüsse als Erinnerung zu sorgen. Untenstehende Photos sollen diese Erinnerungen wiedergeben.

Ausblick aus dem Hotelzimmer (bei Tag)

Ein typisches New Yorker Taxi und seine Werbung


Am Broadway: "Das Phantom der Oper"

"Monty Pythons Spamalot" :-)))



New York bei Nacht



Meine bessere Hälfte Ina war wie immer zur Unterstützung dabei.

Harald Hoyler vom NAC und Jürgen Drescher von www.posedown.de


Am Abend vor dem Wettkampf

Obwohl soweit alles nach Plan verlief, war ich mit meiner Form auf der Bühne nicht zu 100% zufrieden. Im Endeffekt habe ich einsehen müssen, dass ich zu wenig Kohlenhydrate geladen hatte und nicht zu 100% voll und prall war, was sich besonders auf der Bühne während den ellenlangen Vergleichen mit den anderen Teilnehmer negativ auswirkte, da der Pump sehr schnell verschwand. Insgesamt ist festzuhalten, dass ich beim nächsten Mal noch mehr KH verzehren muss, um für eine maximal aufgepumpte Muskulatur zu sorgen. Aus Fehlern lernt man und diese sollen bzw. dürfen das nächste Mal natürlich nicht mehr vorkommen. Wie so oft im Leben ist auch eine Wettkampfvorbereitung immer ein wenig Glücksspiel...
Trotz allem hat es für einen sehr guten zweiten Platz gerreicht, mit dem ich mehr als zufrieden bin. Für mich zählt jedoch nicht die Platzierung am Ende, sondern ob ich für mich persönlich alles richtig gemacht habe und meine absolute Bestform erreichen konnte. Dies wird auch das nächste Mal das Hauptziel sein und bleiben! 

Am Vorabend der Meisterschaft


Der Wettkampftag - das Athletenmeeting

Während der Besprechung am Vormittag der Meisterschaft. Hierbei erzählte uns Wayne wie er sich den Wettkampf vorstellt, wie der Ablauf vonstatten geht und ebenso der Ablauf des Dopingtests, der im direkten Anschluss des Wettkampfes, erfolgte. Platz 1 bis 10 wurde dem Dopingtest unterzogen.


Der Wettkampf - Die Vorrunde




Insgesamt verlief der gesamte Wettkampf sehr vorbildlich. Alles war super pünktlich und "right on time". Es gibt wirklich nichts schlimmeres als wenn man voll aufgepumpt hinter der Bühne auf den Beginn des Wettkampfes warten muss. Jeder der eine solche Situation schon einmal erlebt hat, kann mir zustimmen. 23 Athleten waren auf der Bühne, die ersten 10 hatten gutes Format und waren gut hart, die anderen hätten sich den Wettkampf sparen können, da komplett ausser Form, gleichwohl ich deren Leistung keinesfalls schmälern möchte, denn jeder, der sich auf eine Wettkampfbühne traut, verdient meinen vollen Respekt. Was ein wenig negativ war, aber was man aufgrund der Fülle an Athleten nicht vermeiden konnte, aber zumindest hätte reduzieren können, waren die langen und zahlreichen Vergleiche. Wir standen gut und gerne eine Stunde auf der Bühne ohne Wasser, Handtuch oder dergleichen..., meistens wartend als posend, nicht sehr schön...

Der Wettkampf - Das freie Posing


Der Wettkampf - Das Posedown


Mit dem Ergebnis der Meisterschaft bzw. mit meinem zweiten Platz war und bin ich sehr zufrieden. Mein persönliches Ziel war es, unter die ersten 6, also ins Finale, zu kommen. Mit dem zweiten Platz habe ich dieses mir gesteckte Ziel allemal erreicht. Lee hatte zwar nicht seine all-time-best-shape, aber war gut in Form und hat den ersten Platz verdient, gleichwohl man aus ästhetischen Gründen auch anders hätte entscheiden können, aber das ist eine andere Geschichte und seine Platzierung geht voll in Ordnung... :-)
Auch die anderen Platzierungen waren gerecht und m.M. voll zutreffend. 


 

Lee Priest - Platz 1
und ich - Platz 2


Es ist geschafft..., dass Ziel erreicht und der Stress vorbei

Eine ganz besondere Ehre war es für mich auf dem Plakat der NOC gewesen zu sein. Bis zum Wettkampftag wusste ich nichts davon und ich staunte nicht schlecht als ich vor der Halle stand und das Plakat mit meinem Bild sah..., etwas Schöneres gibt es nicht!


Das obligatorsiche Schlemmen nach dem Wettkampf 
in einem der bekannten "Junk-Food-Restaurants"...

...und der obligatorische dabei entstehende Müll, der sich nicht vermeiden, dafür aber leicht entsorgen lässt. :-)


Am nächsten und letzten Tag in New York

Das typische amerikanische Frühstück (u.a. mit Pancakes) lies ich mir natürlich nicht entgehen.

Auch die Amis haben Schulden
und sie wachsen, wachsen und wachsen...


Am Times Square in Manhatten


Mit zwei neu gewonnenen Fans. ;-)

In der grossen Stadt "The Big Apple"


Jeder, der schon einmal in New York gewesen ist, kann mir zustimmen, dass dort eine gänzlich andere Mentalität herrscht, als es hier in Deutschland der Fall ist. Wird hier noch hinter dem Rücken getuschelt... "...was ist das denn...", "...das ist doch nicht normal...", "...hast du so was schon 'mal gesehen..." etc. wird man in NY nett empfangen und überaus positiv jederzeit angesprochen. Sprüche wie "Hey, you're looking huge, man, keep up the good work.", oder "Wow, nice muscles." usw. sind dort keine Seltenheit. Wird man hier in Deutschland mitunter noch blöde angemacht bzw. starrsinnig angegafft, wir man in Amerika (zumindest in den Grossstädten) herzlichst empfangen. Daran erkennt man, dass das Land der unbegrenzten Möglichkeiten dem Sport und insbesondere dem BB-Sport wohl gesonnen und weniger mit Vorurteilen behaftet ist. Dort wird noch die individuelle Leistung des einzelnen Athleten geschätzt und respektiert, hier in Deutschland leider nur der Neid und die Missgunst entgegengebracht. Von dieser typisch amerikanischen Art und Denkweise können sich viele engstirnige Einheimische eine grosse Scheibe abschneiden. Vor allem in den Tugenden Toleranz und Akzeptanz haben viele einen gehörigen Nachholbedarf. Aber wer weiss, vielleicht ist es eines Tages ja soweit, denn "Die Hoffnung stirbt zuletzt...!!!"


Das Workout Photoshooting

Am Sonntag haben wir dann noch die Zeit gefunden ein Workout Photoshooting zu absolvieren. Halbwegs gesättigt und halbwegs "aufgefüllt" und noch einigermaßen gut hart ging es los an die Gewichte. Doch bevor das Training beginnen konnte, war es erstmal an der Zeit für die obligatorische Aminosäuren-Einnahme, die sich wie folgt (auf mein Körpergewicht bezogen) zusammensetzt:
- 30 Kps. Anabolic BCAA
- 5 Tbl. NOX
Damit ist ein maximaler Pump sowie ein erhöhter Blutfluss und genügend Kraft zum Aufpumpen der Muskulatur gesichert!!!

Und auf geht's...
Keep on 'pumping...
Bis zum absoluten Muskelversagen!!!







Posing beendet!!!

Beim Auschecken in der Lobby
(...gibt es hier eine Kleiderordnung...?!? ;-))


Die letzen Stunden in New York / die letzten Posings in Manhatten... :-)



Als Resumee bleibt für mich persönlich festzuhalten, dass es ein sehr erfolgreiches Wochenende war, in jeglicher Hinsicht. Ich habe mein mir gestecktes Ziel für meinen ersten Profi-Wettkampf, ins Finale zu kommen, erreicht und habe $12,000 mit nach Hause nehmen können. Ein hübsches Sümmchen als "kleine Wiedergutmachung" für die zahlreichen harten Stunden und unendlichen Entbehrungen auf dem steinigen Weg der Diät (sehr pathetisch ausgedrückt)... ;-)
Was ich auch positiv für mich mitnehmen konnte, war die Erkenntnis, dass es doch noch Menschen auf dieser Welt gibt, die sich zu 100% an ihr Wort halten und Wayne S. DeMilia gehört ganz klar zu diesen Menschen. Als er mich im Dezember 2005 zur NOC einlud, sagte er mir zu, für die Flugkosten, die Hotelkosten und für expense money (Taschengeld) in Höhe von $75 pro Tag aufzukommen. Jetzt, da nun alles gelaufen ist und hinter mir liegt, kann ich sagen, dass er sich an alles gehalten hat, was er mir im Vorfeld versprochen hat. Gegen Ende des NOC-Wochenendes lud mich Wayne auch zu den in vier Wochen noch folgenden beiden Profi-Wettkämpfen ein, zum einen in der Slowakei  (Kosice) am 20.10. und zum anderen in England (London) am 22.10. Das Preisgeld beträgt bei beiden Wettkämpfen insgesamt jeweils $30,000, Flugticket, Hotelkosten und Taschengeld inbegriffen. Ich musste eigentlich nicht lange überlegen, um Wayne mitzuteilen, dass ich auch hier mit von der Partie bin. So geht es nun weiter für mich mit der Diät und die sündhaften Leckereien müssen noch 4 Wochen auf mich warten. Aber dann, dann geht es richtig los mit Schlemmen und Geniessen... hhhmmm... :-)))


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